09.12.2021
Engagement in der Heimatpfarre als lohnenswerte Aufgabe
Herbert Schaffenberger
Kirche lebt vom Auftrag Jesu, Gott mit Wort und Tat zu bezeugen und für die Menschen da zu sein. Dies verwirklicht sich in den 4 Grunddiensten
- Verkündigung
Wir verkünden die Frohe Botschaft, die uns im Alten und Neuen Testament gegeben ist. Theologen haben sie zu aller Zeit reflektiert und für die Herausforderungen des Lebens aktualisiert. Wir erzählen aber auch von unseren Glaubenserfahrungen und verstehen uns als Gemeinschaft, die mit Gott unterwegs ist.
Verkündigung geschieht im Gottesdienst, in den Sakramenten, im Religionsunterricht, in Gesprächen, in der religiösen Erziehung zu Hause, im Lesen von religiöser Literatur, in der Auseinandersetzung mit Texten aus der Heiligen Schrift, …
Sehr wichtig ist auch das konkrete Tun nach den Worten Jesu „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
- Liturgie – Tun des Volkes vor seinem Gott
Liturgie umfasst das gottesdienstliche Feiern und das gemeinsame Gebet. Wir treten als Beschenkte vor Gott hin und bringen ihm unseren Dank und unser Lob dar. Wir lassen uns auf Gott und sein Wort ein und gehen gestärkt und gesendet wieder in unseren Alltag hinein.
Liturgie ist dabei sehr vielfältig, wenn wir an unsere verschiedenen Feiern und Feste im Kirchenjahr denken. Es gibt spezielle Angebote für Kinder und Jugendliche und für bestimmte Zielgruppen (z.B. Ehejubilare, Liebende, Trauernde, Senioren, …), Segnungen, Wallfahrten, Berggottesdienste und einiges mehr.
- Diakonie – Dienst aus Nächstenliebe
Die Kirche weiß sich im Besonderen zu Menschen gesendet, die Unterstützung brauchen. Die Caritas unserer Diözese ist bereits ein größerer Arbeitgeber als die Diözese selber. Diakonie ist aber auch ein Auftrag für die Pfarre und verwirklicht sich in Projekten, die engagierte Menschen umsetzen, z.B. Besuche im Pflegeheim, Angebote für ältere Menschen.
„Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi. Und es gibt nichts wahrhaft Menschliches, das nicht in ihren Herzen seinen Widerhall fände.“ So lautet die Einleitung in `Gaudium et spes`, im Schreiben über die Kirche in der Welt von heute. Und weiter:
„Der Mensch also, der eine und ganze Mensch, mit Leib und Seele, Herz und Gewissen, Vernunft und Willen steht im Mittelpunkt unserer Ausführungen.“
- Gemeinschaft
Gemeinschaft ist das Verbindende der 3 genannten Grunddienste und zugleich eine konkrete Aufgabe, die im Tun der Kirche sichtbar wird. Wir verstehen uns vor Gott als Brüder und Schwestern. Kirche will Menschen zusammenführen und im Miteinander stärken. Jeder ist wertvoll und einmalig vor Gott.
Gemeinschaft zeigt sich in Gruppen, im gemeinsamen Feiern, in Unternehmungen und im gemeinsamen Tun.
Diese Grunddienste sind ein Auftrag, für den es sich lohnt einzusetzen. Je nach persönlicher Begabung oder Charisma, wie es im religiösen Sprachgebrauch heißt, kann sich Mann oder Frau einbringen, mitgestalten und auch Verantwortung übernehmen.
Wie diese Grunddienste umgesetzt und gelebt werden, ist von Pfarre zu Pfarre unterschiedlich und hängt auch von denen ab, die sich in diesem Bereich engagieren.
Der Thörler Pfarrgemeinderat hat sich zum Beispiel dazu 5 Schwerpunkte vorgenommen:
- Liturgie in Vielfalt
Gottesdienste sollen sehr vielfältig gestaltet werden. Eine besondere Zielgruppe sind Kinder und Familien. - Soziales
Nächstenliebe soll konkret gelebt werden. Dazu ist ein „Ideentag Soziales“ geplant, der wegen Corona auf den Jänner verschoben werden musste. - Gemeinschaft
Die Förderung von Gemeinschaft ist wichtig. - Kinder und Familie
Für Kinder und Familien sollen passende Angebote gesetzt werden. - Jugend
Jugendliche sollen die Möglichkeit bekommen, sich im Jugendraum zu treffen und Ideen umzusetzen.
All das gelingt, wenn Menschen sich einbringen, krativ sind und Verantwortung übernehmen.
Herbert Schaffenberger