Die Aflenzer Krippe

In der jüngsten Vergangenheit wurde die Aflenzer Petruskirche einer umfassenden Renovierung unterzogen. Überraschenderweise wurde in diesem Zusammenhang in der Turmkammer des mittelalterlichen Wehrturmes ein Schatz der besonderen Art gehoben: Eine historische Krippe von beeindruckender Größe wurde aus ihrem jahrelangen Dornröschenschlaf erweckt. Für Kunstinteressierte von Bedeutung ist der Aspekt, dass die Krippe zwei unterschiedliche Ansichten aufweist: Rechts findet sich ein europäisches Stadtbild als Kulisse während die linke Ansicht eine orientalische Stadt mit typischen Kuppeln, Türmen und Minaretten zeigt.
Die Kulissenkrippe selbst und die Figuren sind historisch gewachsen und aus unterschiedlichen Epochen. Beginnend in der Barockzeit werden die ältesten Krippendarsteller auf die Zeit um 1730 datiert, die jüngsten stammen aus der Zeit um 1900. Die Figuren der einzelnen Krippenszenen sind textil traditionell bekleidet und ihr Outfit hat lokalen Bezug. Hervorzuheben sind die barocken Heiligen Drei Könige aufgrund der meisterhaft geschnitzten Köpfe und Gesichter von besonderem Interesse.
In der Turmkammer (Zugang unter der Orgelempore) wird die Aflenzer Krippe alljährlich während der Weihnachtszeit unter einem goldenen Himmel in Szene gesetzt. In einem bemerkenswerten Projekt haben zahlreiche, mit Herz und Verstand engagierte kunstsinnige Freiwillige und Ehrenamtliche diesem historischen Kleinod mit vielen Arbeitsstunden neues Leben eingehaucht.
In der Zeit vom 24. Dezember bis Maria Lichtmess am 2. Feber kann die Krippe tagsüber – geschützt durch ein Gitter – besichtigt werden. Ganz zugänglich in die Krippe vor und nach den Gottesdiensten während der Weihnachtszeit.
Text und Fotos Maria Zifko